Wer durch die Villacher Altstadt spaziert, bewegt sich nicht nur zwischen liebevoll restaurierten Fassaden und belebten Straßencafés – er begibt sich auf eine Reise durch Jahrhunderte, die tief in das kulturelle Gedächtnis Kärntens eingeschrieben ist. Zwischen dem sanft rauschenden Fluss Drau und den mächtigen Gipfeln der Karawanken liegt das historische Zentrum Villachs, ein Ort voller Geschichten, architektonischer Poesie und mediterraner Leichtigkeit.
Die Ursprünge der Stadt reichen weit zurück, bis in die Römerzeit, als hier eine Siedlung namens „Santicum“ florierte. Spätestens im Mittelalter wuchs Villach zu einem wichtigen Handelsplatz heran – nicht zuletzt durch seine Lage an der Kreuzung alter Verkehrswege zwischen Nord und Süd. Noch heute erzählen enge Gassen und Plätze von jener Zeit, als Kaufleute, Handwerker und Reisende hier Station machten.
Im Herzen der Altstadt erhebt sich die Stadtpfarrkirche St. Jakob, ein imposantes Bauwerk mit gotischem Ursprung, dessen 94 Meter hoher Turm wie ein steinerner Wächter über die Dächer der Stadt ragt. Wer den Aufstieg wagt, wird mit einem der spektakulärsten Ausblicke über Villach, die Drau und die umliegende Bergwelt belohnt. Innen offenbart die Kirche kunstvolle Fresken, ein prachtvolles Netzrippengewölbe und einen Blick auf das spirituelle Erbe der Region.
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Nur wenige Schritte entfernt breitet sich der Hauptplatz aus – eine farbenfrohe Bühne des täglichen Lebens. Hier treffen sich Jung und Alt, flanieren Touristen neben Einheimischen, und der Duft von Kaffee, frischem Gebäck und italienischem Eis liegt in der Luft. Umrahmt von pastellfarbenen Bürgerhäusern, spiegelt der Platz die italienisch-alpenländische Seele der Stadt wider. Er ist mehr als ein architektonisches Ensemble – er ist das pulsierende Herz Villachs.
Die Altstadt selbst ist ein fein gewebtes Netz aus Geschichte, Genuss und urbaner Lebensqualität. In kleinen Boutiquen finden sich handgefertigte Schätze, regionale Spezialitäten und kreatives Design. In den Cafés, viele davon mit lauschigen Innenhöfen, verweilen Gäste bei einem Verlängerten oder einem Glas Prosecco, während Straßenmusiker sanfte Melodien in die Gassen tragen.
Und dann ist da die Draubrücke – mehr als nur eine Verbindung zwischen den Ufern. Sie symbolisiert die Rolle Villachs als Bindeglied zwischen Kulturen, Regionen und Zeiten. Von hier schweift der Blick über das Wasser, das die Stadt seit Jahrhunderten formt, nährt und inspiriert.
Wer Villach wirklich verstehen will, muss die Altstadt nicht nur besuchen, sondern erleben. Zu Fuß, mit offenen Augen und wachem Herzen. Denn hinter jeder Ecke wartet ein neues Detail, ein historischer Stein, ein verschnörkelter Fensterrahmen, eine Geschichte, die nur darauf wartet, erzählt zu werden.
In den lauen Sommernächten verwandelt sich die Innenstadt in eine Bühne für Kultur und Begegnung. Straßenfeste, Märkte, Konzerte und Kulinarik-Events lassen das historische Zentrum erstrahlen – nicht im Glanz vergangener Zeiten, sondern in lebendiger Gegenwart.
So ist die Villacher Altstadt kein Museum, sondern ein lebendiger Organismus, ein Ort, der seine Besucher nicht nur empfängt, sondern verzaubert. Wer hier war, trägt ein Stück Villach im Herzen – und kehrt garantiert zurück.
