Es ist ein Bild wie aus einem Märchen: Hoch über dem glitzernden Ossiacher See erhebt sich ein Felskegel, auf dessen Spitze die Ruinen einer Burg thronen. Wer den Blick nach oben richtet, sieht Mauern, die von Jahrhunderten erzählen, Steine, die den Atem der Geschichte in sich tragen. Burg Landskron, ein Ort, der wie ein Wächter über dem Tal steht, zieht Besucher nicht nur wegen seiner Aussicht an, sondern auch wegen seiner lebendigen Geheimnisse. Denn hier, wo man die Vergangenheit spürt, öffnet sich zugleich ein Fenster in eine Welt voller Tiere, Mythen und Begegnungen.

Schon der Aufstieg zur Burg ist ein Erlebnis für sich. Der Weg windet sich den Berg hinauf, vorbei an Wäldern, in denen Vögel rufen und das Sonnenlicht zwischen den Blättern flimmert. Je höher man kommt, desto weiter öffnet sich der Blick über den Ossiacher See, der wie ein Spiegel in der Landschaft liegt. Die Türme der Stadt Villach erscheinen in der Ferne, eingerahmt von den Gipfeln der Karawanken und der Gerlitzen Alpe. Der Atem wird schwerer, doch das Herz wird leichter – hier oben scheint die Welt eine andere zu sein.


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Wer durch die Tore der Burg tritt, betritt ein Reich, in dem Geschichte und Gegenwart nahtlos ineinanderfließen. Die alten Mauern stehen stolz, auch wenn die Zeit ihre Spuren hinterlassen hat. Doch was die Burg heute so einzigartig macht, sind nicht nur die steinernen Zeugen des Mittelalters, sondern die besonderen Bewohner, die das Gelände mit Leben erfüllen. Zwei Attraktionen warten hier, wie man sie an keinem anderen Ort in dieser Form findet: die Adlerarena und der Affenberg.

Die Adlerarena ist ein Ort, an dem die Lüfte zum Theater werden. Besucher nehmen auf Bänken Platz, der Blick richtet sich zum Himmel. Ein Falkner tritt auf, ruhig, konzentriert, mit einer leisen Stimme, die über das Publikum hinwegträgt. Und dann, plötzlich, durchschneidet ein Schrei die Luft. Ein Adler erhebt sich, mächtig, majestätisch, seine Schwingen so breit, dass man das Rauschen spürt, wenn er dicht über die Köpfe hinwegsegelt. Das Publikum hält den Atem an, Kinderaugen leuchten, Erwachsene vergessen für einen Moment die Welt um sich herum.

Hier oben, in dieser Arena, offenbart sich die uralte Verbindung zwischen Mensch und Tier. Die Falkner erzählen von der Kunst der Beizjagd, von der Geduld, die es braucht, um Vertrauen zu gewinnen, und von der Freiheit, die diese Vögel trotz aller Nähe nie verlieren. Man sieht nicht nur Adler, sondern auch Falken, Bussarde und Eulen – jeder mit seiner eigenen Geschichte, seinem eigenen Charakter. Und wenn eine Eule mit lautlosem Flügelschlag durch den Abendhimmel gleitet, dann wird es still im Publikum, als würde die Zeit für einen Augenblick anhalten.

Doch Burg Landskron birgt noch ein zweites Geheimnis, das kaum weniger faszinierend ist. Nur wenige Schritte entfernt eröffnet sich eine völlig andere Welt – der Affenberg. Hier, in einem großen Freigehege, leben rund 160 Japanmakaken, und sie tun dies beinahe so frei, wie sie es in den Bergen ihrer Heimat tun würden. Besucher betreten keinen Zoo im herkömmlichen Sinne, sondern werden Gäste in einem Reich, das den Affen gehört.


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Die Begegnung mit den Makaken ist etwas, das man nicht so schnell vergisst. Da sitzt eine Mutter, die ihr Junges fürsorglich im Arm hält, während ein älteres Tier geduldig ihr Fell durchkämmt. Junge Affen tollen durch die Wiesen, klettern an Bäumen empor, jagen einander mit ausgelassenem Geschrei. Und immer wieder kommt einer näher, blickt mit wachen Augen, neugierig, prüfend – ein Blick, der den Menschen nicht von oben herab, sondern auf gleicher Ebene trifft.

Die Führungen durch den Affenberg eröffnen Einblicke in das Leben dieser Tiere, die so fremd und zugleich so vertraut wirken. Man erfährt von ihrer sozialen Ordnung, ihrem Zusammenhalt, ihren Ritualen. Und während man ihnen zusieht, begreift man: Hier oben, zwischen den alten Mauern und den offenen Hängen, lebt eine Gemeinschaft, die uns mehr über uns selbst erzählt, als wir zunächst glauben mögen.

Der Kontrast zwischen der stillen Erhabenheit der Adlerarena und dem lebendigen Treiben auf dem Affenberg macht den Reiz dieses Ortes aus. Hier die Ruhe, die Konzentration, der Blick zum Himmel, dort das Chaos, das Spiel, der Blick in Gesichter, die fast menschlich scheinen. Zusammen ergeben sie ein Erlebnis, das Besucher tief bewegt.

Und immer wieder kehrt der Blick zurück zur Burg selbst, die wie eine Bühne für all das dient. Ihre Ruinen erzählen von Rittern und Herren, von Festen und Belagerungen, von Macht und Vergänglichkeit. Doch heute sind es die Tiere, die ihr neues Leben eingehaucht haben, die ihr einen Platz in der Gegenwart schenken.

Wenn der Tag sich dem Ende neigt, wenn die Sonne hinter den Bergen versinkt und den Ossiacher See in Gold taucht, dann steht man oben auf der Plattform und lässt den Blick schweifen. Man hört vielleicht noch einen Adler schreien, sieht die Affen in den Bäumen verschwinden, spürt den Wind, der durch die alten Mauern pfeift. Und man begreift: Burg Landskron ist kein Museum, sie ist ein lebendiger Ort. Ein Ort, an dem Natur, Geschichte und Mensch auf wunderbare Weise zusammentreffen.

Wer diesen Ort verlässt, trägt etwas mit sich. Es ist nicht nur die Erinnerung an majestätische Flüge und spielende Affen, sondern auch das Gefühl, für einen Moment Teil einer größeren Geschichte gewesen zu sein. Einer Geschichte, die weit über das hinausgeht, was Mauern und Steine allein erzählen können.


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