Mitten am Hauptplatz von Villach erhebt sich ein Kunstwerk, das seit Jahrhunderten mehr ist als nur barocke Zierde. Die Dreifaltigkeitssäule, in hellem Stein gearbeitet, glänzt in der Sonne wie ein stiller Wächter und blickt mit ihren Heiligenfiguren auf das Leben der Stadt hinab. Sie wurde in einer Zeit errichtet, in der Villach vom Schrecken der Pest gezeichnet war – einer Krankheit, die ganze Straßenzüge entvölkerte und das Leben wie ein unsichtbarer Schatten bedrohte.

Als die Seuche schließlich erlosch, beschlossen die Bürger, ein Denkmal des Dankes zu errichten. Doch es sollte nicht nur ein Zeichen der Erinnerung sein, sondern auch ein Versprechen an die Zukunft: die Stadt möge fortan unter dem Schutz der himmlischen Mächte stehen. So wählten sie drei Gestalten, deren Namen in dieser Region seit Jahrhunderten mit Schutz und Rettung verbunden sind.


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An der Spitze thront die Jungfrau Maria, Symbol reiner Gnade und göttlicher Fürsprache, ihr Blick sanft und zugleich unerschütterlich. Zu ihrer Seite stehen der Heilige Florian, Patron gegen Feuer und Katastrophen, und der Heilige Rochus, der den Ruf hat, vor Seuchen und Krankheiten zu bewahren. Zusammen bilden sie ein Dreigestirn des Trostes und der Abwehr – für die Villacher mehr als nur Steinskulpturen, sondern mächtige Schutzgeister aus einer anderen Sphäre.

Im Volksglauben hieß es, dass die Säule wie ein magischer Schild wirke, der die Stadt unsichtbar umhülle. Stürme, Brände, Epidemien – all dies würde an Villach vorbeiziehen, solange die drei Wächter inmitten der Stadt wachen. Manch älterer Bewohner erzählt noch heute, wie in schwierigen Zeiten Kerzen an der Säule aufgestellt wurden, als stille Bitte um Beistand.

Die Jahrhunderte sind vergangen, die Stadt hat sich verändert, doch die Dreifaltigkeitssäule steht wie eh und je. Ihre Figuren tragen den Staub der Zeit und den Glanz unzähliger Sonnenuntergänge. Vielleicht ist es Aberglaube, vielleicht ein Wunder – doch Villach ist bis heute von den großen Katastrophen verschont geblieben, die einst gefürchtet wurden. Und so bleibt die Säule nicht nur ein Meisterwerk barocker Kunst, sondern das Herz eines uralten Versprechens zwischen Himmel und Erde.


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